Als Fotograf fällt Bernd Gichtbrock aus der Zeit: Er arbeitet zunächst analog, noch dazu mit einer (kaum noch) handelsüblichen Pocketkamera. Die Technik der Kamera ist für ihn zweitrangig, Priorität hat die Technik des Beobachtens: Wachen Auges (und aus Augenwinkeln) nimmt Bernd Gichtbrock Menschen, Räume und Umgebungen wahr.
Leere Räume, innen und außen, Menschen allenthalben als Schatten oder Spiegelung. The Art of Decoration versammelt Bilder mit grafischer Valenz: Linien, Flächen, Kompositionen. So will es scheinen. Freilich handelt es sich um Wohnungen, um Kultstätten, um Gebäude als Zeugen menschlicher Kultur.
Marktszenen Unter südlicher Sonne gleichen sich an allen Orten und zu allen Zeiten: Der Einkauf unter freiem Himmel, verbunden mit Prüfen und Feilschen ("Auf dem Markt" 05 und 10), der Plausch zwischendurch (06 und 13).
In einer Reihe von Aufnahmen In diesem Augenblick sehen wir Kinder, Jugendliche, Erwachsene von der Seite, von hinten, im Gegenlicht. Die Kamera scheint nicht existent gewesen zu sein bei diesen Fotografien: Hier wartet niemand auf das Vögelchen, und keiner macht "Cheeese".
Wie impressionistische Gemälde wirken einige Fotografien Natural Nature, wenn sie die Erscheinungsweisen und Wirkungen des natürlichen Lichts nachzeichnen: der helle "Mittag am Teich", das diffuse ("Unklarer Horizont") oder das alles auflösende Licht ("Lichtes Durcheinander").